Mitteilungen des ZV ESVZur ersten Sitzung in der alleinigen Verantwortung des gewählten Obmanns Markus Lauener traf sich der Zentralvorstand am 10. Juni 2020 im Gasthof Bären von Trubschachen zur ordentlichen Sitzung. Verschiebung Eidg. Veteranentagung in Oron-la-Ville auf Frühjahr 2021 Rücktritt Hansueli Zbinden (NOSV) aus der Werbekommission per AV 2021 Schwingfeste 2020 ESV und Ehrengast an der Bundesfeier am 1. August auf der Rütliwiese Nordostschweizer und Bernisch Kantonales 2023 am gleichen Datum Der ZV ESV hat 2014 die jährlichen Daten der Teilverbandsfeste festgelegt. Teilrevision der Statuten ESV per AV 2021 Zwei Auslandschwinger am Jubiläumsschwingfest 125 Jahre ESV vom 5. September 2021 in Appenzell Der neue ZV ESV (von links nach rechts):
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Häufigkeit | erscheint periodisch (mind. 12x jährlich) |
Print-Auflage / Online-Versand | 489 Exemplare / 7030 Exemplare |
Layout | Digital Druckcenter Langenthal AG |
Herausgabe und Druck | Geschäftsstelle ESV, Rumendingenstrasse 1, Ersigen |
Bilder | esv.ch in Zusammenarbeit mit diversen Fotografen |
nächste Ausgabe / Redaktionsschluss | Ende Juli 2020 / 20. Juli 2020 |
125 Jahre ESV
Schwingen ist dem olympischen Freistilringen sehr ähnlich, weil auch bei diesem im Gegensatz zum griechisch-römischen Ringen Beinangriffe erlaubt sind. Der Berner Robert Roth und viele andere Schweizer Schwinger machten sich diese Tatsache in den 1920er und 1930er Jahren zunutze und starteten auch bei Wettbewerben im Ringen im freien Stil.
Robert Roth lebte von 1898 bis 1959. Als Ringer holte er sich 1920 bei den Olympischen Spielen in Antwerpen im freien Stil die Goldmedaille. Als Schwinger war er in den 1920-er Jahren einer der erfolgreichsten Schweizer Sportler. 1919 wurde er in Langenthal Schwingerkönig, 1921 in Bern.
1924 war Robert Roth für einige Monate in Nordamerika und tourte mit seinem Manager und einer Profiringertruppe auf dem ganzen Kontinent umher.In Kanada wurde er gar zum Indianerhäuptling ernannt und mit dem wohlklingenden Namen «Ciel en feu» (Himmelsfeuer) geehrt.
Bedingt durch den Entscheid, eine Karriere als Profiringer zu starten, wurde er vom Schwingerverband ausgeschlossen und fehlte an den Eidgenössischen von 1923 und 1926! 1927 gab er das professionelle Ringen auf.
Da er nun wieder Amateursportler war, nahm ihn der Eidgenössische Schwingerverband wieder in seinen Reihen auf.
An den Eidgenössischen von 1929 in Basel und 1931 in Zürich wurde Robert zum „Edelhelfer“ seines Bruders Hans, der beide Male zum Schwingerkönig gekürt wurde. Er selbst klassierte sich in Basel im dritten und in Zürich im zweiten Rang.
Im Archiv von Schweizer Radio und Fernsehen SRF findet sich ein kurzes Interview mit Robert Roth aus dem Jahr 1958:
https://www.srf.ch/sendungen/sinerzyt/robert-roth-schwingerkoenig-und-olympiasieger-im-ringen
Nicole Rohner,
Geschäftsstelle ESV
Joseph Hug, Aran-Villette (1946 – 2020)
Joseph Hug hat seine Wurzeln im kleinen Dorf Muolen im Kanton und Bezirk St. Gallen. Dort verbrachte er zusammen mit drei Schwestern und einem Bruder seine frühe Jugendzeit. Sein Vater arbeitete als Angestellter in der Landwirtschaft. Arbeits- und Wohnort wechselten. Gegen Ende der Schulzeit nahm die Familie Wohnsitz in Immensee SZ, wo der Vater auf dem dortigen Gutsbetrieb von nun an eine Dauerstelle hatte. Auch Joseph fand Gefallen am Bauernberuf. Nach der Schulentlassung arbeitete er zwei Jahre auf dem grossen Landwirtschaftsbetrieb der Familie Bucher-Isenegger im Buholz in Inwil LU, im Klubgebiet des Schwingklub Oberhabsburg. Auf dem Gutsbetrieb der Papierfabrik Perlen LU absolvierte er anschliessend zwei Landwirtschafts-Lehrjahre. Mit dem erfolgreichen Abschluss der Landwirtschaftlichen Schule in Pfäffikon SZ vervollständigte er seine landwirtschaftliche Ausbildung. Es waren die Gebrüder Isenegger, die Joseph 1962 für das Schwingen begeistern konnten. Er erwies sich als talentierter Jungschwinger und feierte mit dem Schwingklub Oberhabsburg schon bald schöne Erfolge. Seinen ersten Schwingerkranz bei den Aktiven errang er als 20-Jähriger am Luzerner Kantonalen Schwingfest 1966 in Zell.
Im Jahre 1967 zog es Joseph Hug in die Westschweiz. Er folgte seinem Klubkollegen und Freund Alois Isenegger. Joseph schloss sich dem Schwingklub Lausanne und Umgebung an. Insgesamt errang er zehn Schwinger- und zwei Ringer-Kränze. Der Festsieg am Waadtländer Kantonal-Schwingfest 1970 in Begnins war wohl sein grösster Erfolg. Die Erfolgsserie wurde immer wieder durch Verletzungen unterbrochen, so auch von 1971 bis 1973, wo er gar keine Wettkämpfe bestreiten konnte. Bei seinem Comeback im Jahr 1974 erzielte der Turnerschwinger am Eidgenössischen Schwingfest in Schwyz auch auf eidgenössischer Ebene mit vier gewonnenen, zwei gestellten und zwei verlorenen Gängen ein beachtliches Resultat.
Mit seinen Kameraden vom Schwingklub Lausanne half Joseph jeweils im Herbst bei der Weinlese im schönen Weingebiet Villette. Es war im Jahre 1970, als der Kanton Waadt für das Weingut Chatagny einen neuen Winzer suchte. Joseph wurde angefragt und er wagte diesen Schritt. Er holte sich das nötige Fachwissen und wurde - auch mit Unterstützung seines Vorgängers - bald zum leidenschaftlichen und erfolgreichen «Vigneron».
In dieser Zeit lernte er seine Frau Annick kennen. Im Jahre 1973 gaben sie sich in der Kirche von Paudex VD das Jawort. Mit der Geburt der Kinder Emmanuel, Aloïs und Cécile war das Eheglück vollkommen. Joseph engagierte sich auch in der Öffentlichkeit, war mehrere Jahre im Gemeinderat und Kommandant der Feuerwehr. Auch bei den Schützen war er lange Zeit sehr aktiv. Als grosser Förderer des Schwingens konnte Joseph Hug auf das Erreichte stolz sein. So war er es, der Johann Santschi und noch vielen andern während dem Welschland-Aufenthalt die Liebe zum Schwingen übertrug und sie zum Schwingen brachte. Seinen Nachfolger als Klubpräsident, Joseph Altermatt, hat er geführt und gefördert und ihm alles beigebracht, was im Schwingen als Funktionär und als Führungsperson wichtig ist. Überragend ist der Leistungsausweis von Joseph Hug für das Schwingen als Funktionär, Organisator und Führungsperson auf allen Stufen. Es seien hier nur die wichtigsten Verdienste erwähnt:
• Vorstand Schwingklub Lausanne und Umgebung:
- Vorstandsmitglied während 40 Jahren, davon 10 Jahre als Präsident
- 42 Jahre im OK «Championat de Lausanne»
- 12 x im OK von Kantonalen und Südwestschweizer Schwingfesten, die vom Schwingklub Lausanne und Umgebung organisiert wurden.
• Vorstand Waadtländer Kantonaler Schwingerverband:
- 16 Jahre Mitglied der Technischen Kommission, davon 9 Jahre als Kantonaler Technischer Leiter
• Vorstand Südwestschweizer Schwingerverband und Zentralvorstand Eidgenössischer Schwingerverband
- OK-Präsident der Eidgenössischen Abgeordnetenversammlung 1987 in Lausanne
- Von 1983 bis 1993 Südwestschweizer Vertreter in der Verwaltungskommission der Eidgenössischen Schwinger-Hilfskasse
- Von 1993 bis 1998 Präsident des Südwestschweizer Schwingerverbandes und in der gleichen Zeit Mitglied des Zentralvorstandes des Eidgenössischen Schwingerverbandes
- 1999 bis 2001 Mitglied des Exekutiv-Komitees und Departementsleiter Schwingen ESAF 2001 Nyon
Für seine Verdienste wurde Joseph auf allen Stufen mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet
Mit der altersbedingten Übergabe des Weinbau-Betriebes an seinen Sohn Emmanuel konnte vor einigen Jahren die Nachfolge ideal gelöst werden. Joseph befasste sich von nun an vor allem mit der Pflege und Belieferung der Kunden in der ganzen Schweiz, und dies noch bis vor wenigen Monaten. Mit seiner zuvorkommenden Art war er überall gern gesehen.
Trotz seines Engagements in allen Sparten des Schwingens war ihm die Basis, der Klub stets das Wichtigste. Vor wenigen Monaten wurde bei Joseph nach einer Gallenstein-Operation eine nicht therapierbare Krebserkrankung festgestellt. Seine Kräfte schwanden von Tag zu Tag. Nach einmonatigem Spitalaufenthalt gab er im Beisein seiner Liebsten am 9. Juni 2020 seine Seele dem Schöpfer zurück.
Wir verlieren mit Joseph Hug einen echten Schwinger-Kamerad, der für das Schwingen unendlich viel geleistet hat. Er war Schwinger mit Herzblut und zeitlebens auch Brückenbauer zwischen Romandie und Deutschschweiz. Als einzigartiger Mensch und grossartiger Freund lebt er in unserer Erinnerung weiter.
Seiner Frau Annick, seinen Söhnen Emmanuel und Alois und seiner Tochter Cécile, seinen geliebten Grosskindern Maxime, Léna, Marouchka und Anouk und allen Angehörigen entbieten wir unser herzliches Beileid. Lieber Joseph, wir danken dir für alles. Ruhe in Frieden.
Alois Isenegger und Joseph Altermatt
Eidgenössischer Schwingerverband
Südwestschweizer Schwingerverband
Waadtländer Kantonaler Schwingerverband
Schwingklub Lausanne und Umgebung
Schwingklub Oberhabsburg
Joseph Hug, Aran-Villette (1946 – 2020)
Joseph Hug a ses racines dans le petit village de Muolen, situé dans le canton et le district de Saint-Gall. Il y a passé sa prime jeunesse avec ses trois sœurs et son frère. Son père travaillait comme employé dans l'agriculture. Changement de travail et de résidence. Vers la fin de son école obligatoire, la famille s'est installée à Immensee SZ, où son père occupait un poste permanent sur le domaine communal. Joseph s'est également passionné pour le métier d'agriculteur. Après avoir quitté l'école, il a travaillé durant deux années dans la grande ferme de la famille Bucher-Isenegger à Buholz, à Inwil LU, dans la zone de club de lutte d’Oberhabsburg. Il a ensuite effectué deux ans d'apprentissage agricole sur le domaine de la papeterie Perlen à LU. Avec l’obtention de son diplôme, Il termine avec succès sa formation à l'école d'agriculture de Pfäffikon SZ. Ce sont les frères Isenegger qui ont donné la passion de la lutte suisse à Joseph en 1962. Il s'est révélé être un jeune lutteur talentueux et a rapidement remporté de grands succès avec le club d’Oberhabsburg, Il a remporté sa première couronne chez les actifs à 20 ans lors de la fête cantonale lucernoise de lutte à Zell en 1966.
En 1967, Joseph Hug s'installe en Suisse romande. Il a suivi son collègue et ami de club Alois Isenegger. Joseph a rejoint le club des lutteurs de Lausanne et environs. Il a remporté au total 10 couronnes en lutte suisse et 2 couronnes en lutte libre. La victoire lors de la fête cantonale vaudoise à Begnins en 1970 a probablement été son plus grand succès. La série de succès a été interrompue à maintes reprises par des blessures, également de 1971 à 1973, lorsqu'il n’a pas pu participer à une seule fête de lutte. Lors de son retour en 1974, il s'est qualifié pour le fête fédéral de lutte suisse de Schwyz, où il a obtenu un résultat remarquable en se hissant au niveau d’un fédéral avec 4 victoires, 2 nulles et 2 défaites. Avec ses camarades du club des lutteurs de Lausanne, chaque automne Joseph va aider aux vendanges dans la belle région viticole de la Villette.
En 1970, l’Etat de Vaud est à la recherche d’un nouveau vigneron pour le vignoble de Chatagny. Joseph a été approché et il s’est décidé d’accepter ce poste. Il a acquis l'expertise nécessaire et, avec le soutien de son prédécesseur, est rapidement devenu un vigneron passionné et prospère. C’est à cette époque également qu’il a rencontré sa femme Annick. En 1973, ils se sont dit oui dans l'église de Paudex VD. Le jeune couple a eu trois enfants, Emmanuel, Aloïs et Cécile. Joseph s’est également impliqué dans la vie publique. Il a été membre du conseil municipal et commandant des pompiers durant plusieurs années. Il a également été un tireur très actif pendant longtemps. En tant que personne de soutien, Joseph Hug peut être fier de beaucoup de choses. C'est lui qui a transmis l'amour de la lutte suisse à Johann Santschi et à beaucoup d'autres pendant leurs séjours en Romandie et qui les a fait pratiquer la lutte suisse. Il a dirigé et soutenu son successeur au poste de président du club, Joseph Altermatt, et lui a appris tout ce qui est important dans la lutte en tant que fonctionnaire et dirigeant. Le bilan de Joseph Hug au sein de la lutte suisse en tant que fonctionnaire, organisateur et meneur à tous les niveaux est remarquable. Seuls les mérites les plus importants sont mentionnés ici :
• Comité du club des lutteurs de Lausanne et environs :
- Membre du comité durant 40 ans, dont 10 ans comme président
- 42 ans au CO du « Championnat de Lausanne »
- 12 x dans le CO pour des fêtes cantonales et Romandes de lutte, organisées par le club des lutteurs de Lausanne et environ
• Comité de l’Association cantonale vaudoise de lutte suisse :
- 16 ans membre de la commission technique, dont 9 ans en tant que chef technique
• Comité de l’Association romande de lutte suisse et Association fédérale de lutte suisse
- Président du CO de l’assemblée des délégués de l’Association fédérale de lutte suisse en 1987 à Lausanne
- De 1983 à 1993 représentant de l’Association romande de lutte suisse à la commission de gestion de la caisse de secours de l’Association fédérale
- De 1993 à 1998, président de l’Association romande de lutte suisse et membre du comité central de l’Association fédérale de lutte suisse
- 1999 à 2001 membre du comité exécutif et chef de département lors de la fête fédérale de lutte suisse et des jeux alpestres 2001 Nyon
Pour ses états de service, Joseph a obtenu les honorariats à tous les niveaux.
Avec la transmission de l'entreprise viticole pour des raisons d’âge à son fils Emmanuel, il y a quelques années, la succession s’est déroulée de manière idéale. Dès lors, Joseph s'occupait principalement de la prise en charge et de l'approvisionnement des clients dans toute la Suisse, ce qui était encore le cas il y a quelques mois. Avec ses manières courtoises, il était toujours le bienvenu partout. Malgré son engagement dans tous les domaines de la lutte, pour lui la chose la plus importante a été le club. Il y a quelques mois, Joseph a été diagnostiqué avec un cancer incurable après une opération d’un calcul biliaire.
Sa force diminuait de jour en jour. Après un mois d'hospitalisation, il a rendu son âme au Créateur en présence de ses proches le 9 juin 2020. Avec Joseph Hug, nous perdons un vrai ami de lutte qui a fait une quantité infinie de choses pour la lutte. Il était un lutteur avec du cœur et de l'esprit et, tout au long de sa vie, il a également maintenu et développé les liens entre la Suisse romande et la Suisse alémanique. Il restera dans nos mémoires comme une personne unique et un ami très apprécié.
Nous présentons à son épouse Annick, à ses fils Emmanuel et Alois et à sa fille Cécile, à ses petits-enfants bien-aimés Maxime, Léna, Marouchka et Anouk et à tous ses proches nos sincères condoléances. Cher Joseph, nous te remercions pour tout. Repose en paix
Alois Isenegger und Joseph Altermatt
Association fédérale de lutte suisse
Association romande de lutte suisse
Association cantonale vaudoise de lutte suisse
Club des lutteurs Lausanne et environs
Club des lutteurs Oberhabsburg
Josef Good, Mels (1933 – 2020)
Josef Good erblickte 1933, als ältestes Kind der Familie Paul Good, auf Gabreiten in Mels das Licht der Welt. Zusammen mit vier Geschwistern wuchs er auf dem elterlichen Bauernhof auf. Nach Abschluss der kaufmännischen Lehre und Aufenthalt in Zürich trat Josef Good 1964 eine Stelle als Bürochef bei der damaligen Textilfabrik Stoffel in Mels an. Private Meilensteine waren die Heirat mit Helen Wyss im Mai 1958 und die Geburt von Tochter Ursula im August 1963.
Als 35-Jähriger wurde Josef Good, ein Melser Urgestein, zum Gemeindeammann (heute Gemeindepräsident) von Mels gewählt. Dieses Amt übte er bis Ende 1999 während ganzen 31 Jahren aus. Gleichzeitig setze er sich auch in vielen öffentlichen Kommissionen zum Wohle «seiner» Gemeinde und der ganzen der Region ein. Von 1980 bis 1992 vertrat er während zwölf Jahren als Kantonsrat das Sarganserland.
Josef Good betätigte sich sehr am Melser Vereinsleben. Dabei hatte es ihm besonders der Sport sehr angetan. Aktiv war er in jüngeren Jahren vor allem im Turnverein und im Schwingklub Mels. Später amtete er an Turn- und Schwingfesten öfters im OK mit, vielfach als OK-Präsident, so auch am NOS-Schwingfest 1977 und am St.Galler Kantonalen 1987.
Diese Aktivitäten wurden ihm auf kantonaler, wie auch auf kommunaler Ebene, mit verschiedenen Ehrenmitgliedschaften verdankt, so im Schwingen mit der Ehrenmitgliedschaft des SK Mels 1978 und des Rheintal-Oberländer Schwingerverbandes 1983.
Einen herben Schicksalsschlag musste Josef Good im Januar 2009 hinnehmen, als seine Ehefrau Helen im Alter von 75 Jahren verstarb. Im Juni 2017 wechselte er auf ärztlichen Rat ins Altersheim Mels. Dort durfte er am Sonntag, 7. Juni 2020 für immer einschlafen.
Emil Bührer
Schwingklub Mels
Rheintal-Oberländer Schwingerverband
Schwingertradition in Kanada
Schwingen ist in Kanada nicht primär als Spitzensport anzusehen sondern ein gesellschaftliches Ereignis, bei dem sich die Auslandschweizer treffen und heimatliche Traditionen pflegen. Das war schon beim allerersten Schwingfest 1953 so. Damals feierte der eben erst gegründete Schweizerklub von Ostkanada den Schweizer Nationalfeiertag mit einem Hosenlupf. Seither gehört das Schwingen zur 1.August-Feier dazu. Ab 1978 fand die beliebte Feier einen dauerhaften Durchführungsort bei der Skistation Mont Sutton, nahe der Grenze zu den Vereinigten Staaten. Diese Entwicklung spielte mit, dass 1982 der Schwingklub Helvetia gegründet wurde. Darauf fasste das Schwingen im Osten von Kanada richtig Fuss. Mangels Nachwuchs endeten die Aktivitäten des Vereins 1990 schon wieder.
Der gebürtige Ennetmoser Josef Arnold war die treibende Kraft unter den Schweizern, die 1984 den zweiten Schwingklub, den Schwingklub Zentralquebec in Kanada gründeten. Die Schwingfestsaison in Quebec umfasst seit 30 Jahren vier Feste. 1991 fand einmalig in Ontario ein Hosenlupf statt.
Der zeitliche Aufwand, den die Schweizer Schwinger in Kanada aufbringen müssen, um zu den Trainingsorten zu fahren, ist enorm. Durch die Distanzen von bis zu 100 Kilometern und die intensive Arbeit der Schwinger als Farmer im Familienbetrieb, ist der Zustrom an Schwingern für Trainingsstunden überschaubar.
In den 90er Jahren erlebten die Schwingfeste ihre Blütezeit. Sepp Arnold berichtet von Festen mit bis zu 1000 Zuschauern. Die Austragungsorte befinden sich bis heute immer bei einer Schweizer Farm. Den Festplatz bilden jeweils zwei Sägemehlringe und Heu- oder Strohballen als Sitzplatzreihen. Das Kampfrichter-und Rechnungsbüro befindet sich auf einem Heuwagen und die Festwirtschaft im Maschinenhangar. Alphornbläser, Jodler und Schwyzerörgeli gehören wie der Auftritt der Trychler zu den kanadischen Schwingfesten dazu.
2019 hat Daniel Schärli als siebter Präsident die Führung des Vereins übernommen. Die besten Jahre des Vereins mit bis zu 30 Aktiven seien vorbei. Der Bestand hat sich bei knapp 20 Schwingern eingependelt. Dank den 40 Nachwuchsschwingern ist Daniel zuversichtlich, dass sich der Schwingbetrieb auf dem selben Stand halten kann.
Alle drei Jahre qualifizieren sich die besten Kanadaschweizer für das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest in der Schweiz. Der sportliche Erfolg hält sich in Grenzen, steht doch auch hier die freundschaftliche Eingliederung der Schwingerkollegen vom nordamerikanischen Kontinent und der Austausch im Vordergrund.
Rolf Gasser / Nicole Rohner