Hommage
Am Samstag, 18. August 2018 ist mit Ruedi Hunsperger eine der herausragenden Persönlichkeiten der gesamten Geschichte des Schwingerverbandes verstorben.
Versehen mit einem schier unbegrenzten Gespür für den Bewegungsablauf des Schwingens begann der bereits in jungen Jahren mit einer kräftigen Statur ausgerüstete Hunsperger im Alter von 16 Jahren mit dem Schwingen. Als Lehrmeister dienten ihm dabei die Habstetter Otto Salzmann und Peter Schmid. Brünigsieger mit 18 Jahren und erster Schwingerkönigstitel im Alter von 20 Jahren 1966 in Frauenfeld, die Berner hatten nach einer Durststrecke von über 20 Jahren wieder einen Schwingerkönig in den eigenen Reihen. Kurz, Gammen links und rechts, Knietätsch und der entwickelte Bodenschwung machten den Sennenschwinger zu einem der komplettesten Schwinger aller Zeiten. Auch in den Jahren 1967 und 1968, als Rüedu schwingerisch «etwas unten durch musste», entwickelte er sich weiter und konnte 1969 in Biel seinen zweiten Schwingerkönigstitel erringen. Mit dem dritten Schwingerkönigstitel 1974 in Schwyz erreichte Hunsperger schwingerisch eine Stufe, die vor ihm nur Hans Stucki, Kreuzweg-Konolfingen (1900/1902/1905) und danach noch Jörg Abderhalden, Nesslau (1998/2004/2007) erreicht haben.
Ruedi Hunsperger war nie ein Mann, der sich in Normen zwängen liess. Mit seiner Art trug er viel dazu bei, dass das Schwingen von einer breiten Öffentlichkeit wahrgenommen wurde und heute einen hohen Stellenwert in der schweizerischen Gesellschaft hat. In den letzten Jahren hatte «Rüedu» gesundheitliche Probleme, die ihn aber nicht davon abhielten, zum Schwingen seine dezidierte Meinung zu äussern.
Der Eidgenössische Schwingerverband wird Ruedi Hunsperger ehrend in Erinnerung behalten.