Bernisch-Kantonales Schwingfest (Stockhorn-Arena) Thun BE, 17.07.2022
Bernisch Kantonales Schwingfest 2022
Adrian Walther gewinnt das Bernisch Kantonale
Thun Stockhornarena. Adrian Walther heisst der Sieger vom Bernisch Kantonalen 2022.
Der 21-jährige Mittelländer stand bereits nach dem Sieg im fünften Gang über Schwingerkönig Kilian Wenger als Festsieger fest. Somit ging es im Schlussgang vor 10300 Zuschauern gegen seinen Mittelländer Verbandskollegen Fabian Staudenmann nur noch um die Frage, ob Walther den Wettkampf gar mit dem
Punktemaximum beenden könne. Fabian Staudenmann verhinderte mit seinem Sieg die magischen 60.00 Punkte. Dennoch war der Sieg von Walther hochverdient.
Es der erste Kranzfestsieg in seiner noch jungen Karriere.
Pünktlich um 8.00 Uhr wurde das diesjährige Bernisch Kantonale in der Thuner Stockhornarena eröffnet. Im 150-köpfigen Teilnehmerfeld standen insgesamt 16 eidgenössische Kranzschwinger.
Bereit im Anschwingen kam es zu einigen hochkarätigen Duellen. Die Gästeschwinger hatten gegen die starken Berner einen schweren Stand. Einzig der Entlebucher Erich Fankhauser konnte gegen den Oberländer Hanspeter Luginbühl einen Sieg herausschwingen.
In den absoluten Spitzenpaarungen trennte sich der Ostschweizer Gast Samir Leuppi mit dem Mittelländer Fabian Staudenmann. Florian Gnägi bodigte den zweiten Ostschweizer Roger Rychen. Zum Abschluss legte Kilian Wenger den Nordwestschweizer Brocken Patrick Räbmatter aufs Kreuz, in dem er einen Schlunggversuch abfangen und platt gewinnen konnte. Für die Überraschung des ersten Ganges war jedoch Michael Moser besorgt. Der Junge Emmentaler startete mit einem Sieg gegen den Oberländer Jan Wittwer, was die zahlreichen Zuschauern mit einem spontanen Szenenapplaus würdigten.
Im zweiten Durchgang kam es zu zwei Eidgenossen Paarungen. Curdin Orlik und Erich Fankhauser neutralisierten sich im sechsminütigen Gang und teilten die Punkte, so wie einige Zeit später auch Matthias Aeschbacher und Remo Käser. Wobei der Emmentaler den Sieg mehrmals vehement suchte und am Ende mit
der Note 9.00 belohnt wurde. Daneben gewannen die meistgenannten Favoriten ihre Duelle. Einzig Patrick Räbmatter verabschiedete sich nach dem Gestellten gegen Alexander Kämpf bereits früh aus der Entscheidung um den Tagessieg. Insgesamt neun Schwinger konnten nach dem zweiten Gang noch eine weisse Weste vorweisen. Darunter die Mitfavoriten Adrian Walther, Kilian Wenger, Florian Gnägi, Bernhard Kämpf, sowie Michael Ledermann, welcher als einer von drei Schwingern mit 20.00 Punkte die Ranglistenspitze anführte.
Leider konnte Ledermann diese gute Ausgangslage nicht ausnutzen. Im Duell mit dem Oberaargauer Thomas Kropf landete der Mittelländer unglücklich auf der Schulter und musste den Wettkampf verletzungsbedingt beenden. In der Folge sorgte Stefan Studer für die erste grosse Überraschung im dritten Gang. Der Oberaargauer düpierte den Lokalmatador Bernhard Kämpf bereits im erste Zug mit einem mustergültigen Schlungg. Stephan von Büren liess sich von diesem Effort seines Klubkollegen anstecken und legte seinerseits mittels Gammen den Glarner Eidgenossen Roger Rychen auf den Rücken. Ansonsten blieben weitere Überraschungen aus. Zudem verzichtete die Einteilung auf Duelle zwischen Eidgenossen. Kilian Wenger und Florian Gnägi gewannen auch ihren dritten Gang und setzten sich in den vordersten Rängen fest. Führender zur Halbzeit der Mittelländer Adrian Walther mit dem Punktemaximum.
Mehreren absoluten Spitzenpaarungen wurden den Zuschauern nach dem Mittag serviert. Als erster der Favoriten sicherte sich Remo Käser gegen den Luzerner Eidgenossen Erich Fankhauser einen Sieg. Nur kurze Zeit später siege Konrad Steffen mittels Übersprung etwas überraschend gegen Roger Rychen. Steffen hievte sich damit an die Ranglistenspitze, für den Nordostschweizer Gast war der angestrebte Kranz in weiter Ferne gerückt. Mit einer dicken Überraschung ging es weiter auf Platz drei. Zur grossen Verwunderung der meisten Zuschauer lag mit Matthias Aeschbacher einer der grössten Favoriten auf dem Rücken. Sein Gegner der Innerschweizer Gast Ueli Rohrer, welcher für den verletzten Mike Müllenstein kurzfristig nachrückte und nun für die ganz grosse Sensation sorgte. Fabian Staudenmann gegen Simon Anderegg eröffnete das hochkarätige Schlussfeuerwerk im vierten Gang. Staudenmann gewinnt mittels herrlichen Kurz und setzte somit seine ärgsten Kontrahenten damit gehörig unter Druck. Als nächste griffen Kilian von Weissenfluh und Florian Gnägi zusammen.
Ein fader Gang, der mit einer Punkteteilung endete. Als Kilian Wenger und Samir Leuppi sich die Hand reichet, kam in der vollen Stockhornarena erstmals so richtig Stimmung auf. Die beiden Schwinger neutralisierten sich jedoch gegenseitig. Auch diese Paarung endete nach sechs Minuten mit einer Punkteteilung. Als letzter der Führender stieg Adrian Walther in den Ring. Sein Gegner der zähe Emmentaler Thomas Sempach. Mit einem Sieg würde Walther bereits mit einem Bein im Schlussgang stehen. Der junge Mittelländer packte diese Chance und gewann erneut mit einem Plattwurf. Vierter Sieg im vierten Gang, 40.00 Punkte und somit beste Aussichten auf die Endausmarchung. Mit 1.25 Punkten Rückstand folgte Fabian Staudenmann, vor mehreren Athleten im geteilten dritten Rang. Vor dem Kranzausstich durften sich insgesamt noch ein Duzend Schwinger Hoffnungen auf den Festsieg machen.
Den Kampf um den Schlussgang wurde durch die Paarung Remo Käser gegen Patrick Gobeli eröffnet. Ein arrivierter Kampf, beide suchten vehement die Entscheidung, der Gang endete gestellt. Aus der Traum von der Schlussgangqualifikation. Nun war Fabian Staudenmann an der Reihe. Sein Gegner der Überraschungsmann aus der Innerschweiz Ueli Rohrer. Auch in diesem Duell gab es keinen Sieger. Somit auch der Mittelländer aus der Entscheidung. Bevor Florian Gnägi und Thomas Kropf in den Ring stiegen, lagen immer noch Curdin Orlik und Marco Iseli in Front. Mit der Note 10.00 schloss Gnägi ebenfalls zu den beiden Führenden auf. Nun stand noch der absoluten Spitzenkampf zwischen Kilian Wenger und dem Führenden Adrian Walther aus. Ein Gestellter hätte Walter bereits zur Schlussgangqualifikation gereicht. Doch dies war ihm nicht genug. Der 21-jährige Mittelländer bodigte den
Schwingerkönig mit einem Plattwurf. Nun war die Frage nach dem Schlussgang geklärt. Mehr noch, der Festsieger stand bereits nach fünf Gängen fest. 1.75 Punkte Vorsprung nach fünf Gängen war nicht mehr einzuholen. Der Schlussgang somit nur noch die Kür für den überragenden Schwinger vom Schwingklub Worblental. Mögliche Gegner die punktgleichen Florian Gnägi, Marco Iseli und Curdin Orlik. Die Einteilung entschied sich zum Ausschwingen, dies obschon die Punktedifferenz eigentlich zu gross war.
Florian Gnägi und Orlik Curdin kämpften im Direktduell um den prestigeträchtigen Zusatzgang. Der Gang endete gestellt. Da auch Marco Iseli kurze Zeit zuvor seinen Gang verlor, kam keiner der drei Schwinger am Ende in den Genuss von der finalen Paarung. Die Schlussgangqualifikation sicherte sich Fabian Staudenmann, der nach sechs Gänge zusammen mit Patrick Gobeli punktegleich im zweiten Rang klassiert war.
Im sechsten Gang ging es nun um die begehrten Kränze. Samir Leuppi, Ueli Rohrer und Erich Fankhauser sicherten sich als Gast Eichenlaub. Der Entlebucher Erich Fankhauser konnten somit seine Kranzsammlung sämtlicher Teilverbands- und Bergkränze komplettieren. Frenetisch war der Jubel, als der erst 16-jährige Michael Moser den Stoos-Sieger Josias Wittwer bodigte und sich neu Teilverbandskranzer nennen darf. Ebenfalls den ersten Teilverbandskranz gewann der Oberländer Reto Thöni, dies nach dem Sieg über Stephan Studer.
Insgesamt 22 Kränze wurden vergeben. Die Oberländer sicherten sich 9 Kränze, die Emmentaler 5 Auszeichnungen, die Gäste konnten deren drei Kränze herausschwingen. Je zwei Kränze gehen ins Seeland sowie ins Mittelland, die Oberaargauer gewinnen einmal Eichenlaub.
Anzahl Schwinger | 150 | |
Anzahl Zuschauer | 11000 |