Berner Oberländisches Schwingfest Frutigen, 09.07.2023
Fabian Staudenmann gewinnt das Oberländische Schwingfest in Frutigen in eindrücklicher Manier. Er gewinnt den Schlussgang mit Kilian Wenger nach einer knappen Minute mit Kurz.
3 lange Jahre musste die Schwingersektion Frutigen warten, bis sie das im Jahr 2020 wegen Corona abgesagteOberländische Schwingfest doch noch durchführen konnte. Die benachbarte Schwingersektion Reichenbach verzichtete auf die ihr turnusgemäss zustehende Durchführung des Fests und überliess dem OK Frutigen, dessen Vorbereitungsarbeitenim 2020 schon weit fortgeschritten waren, uneigennützig den Vorrang.
Drei der vier Topfavoriten auf den Feststieg, Kilian Wenger, Fabian Staudenmann und Matthias Aeschbacher gelang ein Start nach Mass. Einzig Joel Ambühl musste mit Patrick Gobeli die Punkte teilen.
Schwingerkönig Wenger führte am Mittag die Rangliste mit 29.75 Punkten und Siegen über Christian Gerber, Roman Blaser und Martin Sommer an. Mit einem Viertelpunkt Rückstand und ebenfalls drei gewonnenen Gängen auf dem Notenblatt waren Fabian Staudenmann, RemoSchärz und Matthias Aeschbacher in Lauerstellung. Mit einem Rückstand von 1.25 Punkten war derZweitplatzierte des ISAF und Eidgenosse, Joel Ambühl, auf dem Zwischenrang 4m platziert.
Im 4. Gang stellten Fabian Staudenmann mit Matthias Aeschbacher. Joel Ambühl bodigte seinerseits Kilian Wenger mit einem makellosen Fussstich und katapultierte sich dadurch auf den zweiten Zwischenrang, hinter Ivan Thöni und Levin Neuenschwander.
Im 5. Gang kehrte Fabian Staudenmann wieder auf die Erfolgsstrasse zurück. Er bezwang Ivan Thöni platt. Joel Ambühl entschied das Aufeinandertreffen mit dem verteidigungsstarken Gustav für sich. Kilian Wenger blieb gegen Patrick Schenk siegreich, während Matthias Aeschbacher mit Jan Wittwer stellte und sich somit nicht mehr für den Schlussgang qualifizieren konnte.
Für diesen empfahlen sich Fabian Staudenmann, Joel Ambühl und Kilian Wenger mit je 48.25 Punkten
Von geschriebenen und ungeschriebenen Gesetzen
Wie die geschriebenen, können auch die ungeschriebenen Gesetze unterschiedlich ausgelegt und priorisiert werden. Das einzige geschriebene Gesetz zum Schlussgang besagt: «Weisen mehrere Schwinger die gleiche Punktzahl auf, bestimmt das Einteilungskampfgericht das Schlussgangpaar». Ein ungeschriebenes Gesetz lautet, dass der Schwingerkönig bei gleicher Punktzahl den Vorrang erhält, ein anderes, dass die allfällige Direktbegegnung massgebend ist - und ein drittes, dass das bessere Notenblatt entscheidend ist.
So wurde Kilian Wenger, dem Innerschweizer Gast, Joel Ambühl, vorgezogen. Dieser stellte in der Folge seinen letzten Gang, trotz Vorteilen, gegen den Emmentaler Eidgenossen, Dominik Gasser und beendete das Fest auf dem hervorragenden Rang 3d.
Schlussgang
Zum Schlussgang traten der Berner Seriensieger, Fabian Staudenmann, und Kilian Wenger an. Nach einer knappen Minute Gangdauer konnte der Staudenmann seinen Athletik-Trainingskollegen mit einem bilderbuchmässigen Kurz ins Sägemehl befördern.
Nach seiner Taktik für den Schlussgang befragt, meinte Fabian Staudenmann: «Nicht gerade ins offene Messer laufen. Kilu schwingt sehr gut und seht saumässig gut. Das merkt man vielleicht auch nur, wenn man selber mit ihm schwingt. Ja, wenn sich eine Chance auftut, diese zu nutzen».
Besonderheit
Die Absage des Oberländischen Schwingfestes 2020 hinterliess verschiedene Spuren. So wurden Gaben und Kränze abgegeben, auf welchem die Jahrzahl 2020 steht. Dies dürfte die Schwinger nicht gross gestört haben. Für sie zählt vor allem eines; dass sie wieder vor einem gut gelaunten Publikum wie demjenigen in Frutigen schwingen dürfen.
Zwei Neukranzer
Erstmals einen Kranz in Empfang nehmen durften die beiden Oberländer Simon Stucki (2005), Horboden, im hervorragenden Rang 3h und Damian Dubach (2005), Reichenbach im Kandertal, im Rang 6f.
Kranzverteilung
Gäste:1
Berner Oberland:16
Mittelland:5
Emmental:9
Oberaargau:1
Seeland:1
Total:33
Neukranzer:2
Text:Katrin Reusser
Anzahl Schwinger | 195 | |
Anzahl Zuschauer | 4500 |