Nachwuchsschwinget Äschi Altzellen, 24.09.2023
Seit 51 Jahren Schwingsport und Geselligkeit im Einklang
Der traditionelle Buebä-Schwinget auf dem Äschi erwies sich wiederum als Fest für Jung und Alt. Heimatgefühl kam auf.
Seit mehr als einem halben Jahrhundert treffen sich die Schwingerfreunde zum traditionellen Buebä-Schwinget Äschi in Altzellen. Heuer fand bereits die 51. Austragung statt. Eine grosse Anzahl von Familien, ehemaligen und aktiven Schwingern und viel Prominenz aus Gesellschaft, Wirtschaft und Politik fand den Weg hinauf zum Fest. Bei traumhaftem Herbstwetter zeigten die jungen «Bösen» in der von Bergen umgebenen Arena teilweise hochklassigen Schwingsport.
Unter den rund 170 Schwingern befanden sich auch die drei Jungs Remo Felder, Robin Achermann und Kilian Keiser. Mit Training und genügend Schlaf haben sie sich optimal vorbereitet, weshalb sie klare Zielvorstellungen bekundeten: «Wir möchten einen guten Tag geniessen, ohne Unfall schwingen und die Auszeichnung erlangen. Zwar müssen wir jetzt gegen die Älteren antreten, aber einen vorderen Rang würden wir schon gerne erreichen, damit wir einen schönen Preis in die Hände nehmen können.»
Und tolle Preise zu gewinnen gibt es auf dem Äschi wie wohl an keinem anderen Jungschwinget. Für den Gabentempel ist seit Jahren Wäli Christen zuständig. Er bringt es immer wieder fertig, viele spendenfreudige Gönner zu gewinnen. Andi Christen, der Bruder von Wäli, ist bereits seit elf Jahren OK-Präsident und sagt dazu: «Ich habe das Glück, mit einem eingespielten Team hervorragend zusammenzuarbeiten.»
Heimelige Stimmung
An einem Schwingfest darf auch die Festwirtschaft nicht fehlen. Für diesen Bereich war erstmals Silvia Wagner-Hess, die Tochter von Theo und Anni Hess, zuständig. Sie ist neu im OK und löst nun ihr Mami ab. «Ich bin im Äschi aufgewachsen und mit diesem Anlass vertraut. Trotzdem ist es eine rechte Herausforderung, damit nichts vergessen geht und alles klappt.» Besonders stolz ist die neue Wirtin auf das Mittagsmenü. Schon seit gestern habe man Sauce eingekocht, Rüebli gerüstet und das Fleisch vorbereitet. Es werde alles frisch zubereitet und sei dadurch mit viel Aufwand verbunden, verriet Silvia.
Neben dem besinnlichen Teil, gestaltet von Pfarrer Walter Mathis, sorgten der Jodlerclub Wiesenberg, die Fahnenschwinger und Alphornbläser für beste Unterhaltung und eine heimelige Stimmung. Andi Portmann musste zusammen mit seinen zwei Kollegen vom Alphorntrio Talbodä schon früh ans Werk und sagte: «Am Morgen war es richtig kalt, da brauchten wir vorher einen guten Kaffee, um in Fahrt zu kommen. Aber es freut uns, wenn wir mit unseren Naturtönen den jungen Schwingern und dem ganzen Fest einen würdigen Rahmen erweisen dürfen.»
Unter den zahlreichen Gästen gaben sich auch ehemalige Spitzenschwinger die Hand. Der Ennetbürger Eidgenosse Sepp Bissig, damaliger Sieger auf dem Brünig und Stoss, schwärmte vom Äschi: «Hier oben geht es immer gesellig zu und her. Man sieht die alten Kämpfer wieder und verfolgt die Jungen. Für mich gibt es noch einen anderen Grund, hier zu sein: mein Grosskind im Wettkampf zu unterstützen.»
Nach einem aufregenden Tag für die Jungschwinger und einem erlebnisreichen Sonntag für die Familien und Gäste rief Speaker und Eidgenoss Martin Zimmermann zum Schlussgang auf. Dabei gab es in den vier Kategorien folgende Sieger: Leandro Jauch, Bristen; Flavian Achermann, Büren; Ivo Gasser, Lungern; Marcel Ettlin, Kerns.
Sepp Odermatt
Anzahl Schwinger | 169 | |
Anzahl Zuschauer | 1000 |