Oberländisches Schwingfest Brienz, 25.05.2024
Schlussgang:
Der Mitteländer Fabian Staudenmann gewinnt den Schlussgang gegen seinen Verbandskollegen und Trainingspartner Adrian Walther, nach knapp drei Minuten im Bodenkampf in der Grittelen und sicherte sich somit wie im Vorjahr den Sieg am Oberländischen Schwingfest.
Mit sechs Vollerfolgen war der Festsieg vom 24-jährige Eidgenosse aus Guggisberg, vor 5‘000 Zuschauern in Brienz hochverdient.
1. Gang:
Pünktlich um 8.00 Uhr wurde das diesjährige Oberländische Schwingfest in Brienz eröffnet. Im 199-köpfigen Teilnehmerfeld standen insgesamt 16 eidgenössische Kranzschwinger. Darunter auch die zwei aktiven Schwingerkönige, der Oberländer Kilian Wenger, sowie der Innerschweizer Gast Joel Wicki. Zur Freude der zahlreichen Zuschauer, wurden die beiden Hochkaräter bereits im ersten Gang, gegeneinander eingeteilt. Dies war jedoch nicht das einzige Duell, welches im Vorfeld für Spannung sorgte.
Der Emmentaler Patrick Schenk lancierte mit dem Sieg über den Oberländer Simon Graf die Spitzenpaarungen zwischen Eidgenossen und Teilverbandskranzer. Christian Gerber, Patrick Gobeli, Bernhard Kämpf, Thomas Sempach und Michael Ledermann wurden Ihrer Favoritenrolle gerecht und zogen ebenfalls mit einem Sieg nach. Während Dominik Gasser die Punkte mit Jan Wittwer teilt, musste Kilian von Weissenfluh gegen Lars Zaugg gar als Verlierer vom Platz.
Im ersten Direktduell zweier Eidgenossen trafen Remo Käser und Adrian Walther aufeinander. Ein arriviertes Duell, welches gestellt endete, jedoch zu Recht mit der Note 9.00 belohnt wurde.
In der Folge siegte der Seeländer Matthieu Burger gegen den Oberländer Curdin Orlik und sorgte damit für eine weitere kleiner Überraschung im ersten Gang.
In den absoluten Spitzenpaarungen setzte sich schliesslich Fabian Staudenmann mit einem kräftigen Kurzzug gegen den Emmentaler Matthias Aeschbacher durch. Im Königsduell war es der Entlebucher Joel Wicki, welcher Kilian Wenger besiegte und somit standesgemäss in den Wettkampf starten konnte. Die Topfavoriten Staudenmann und Wicki sind somit die Gejagten ab dem zweiten Gang.
2. Gang:
Im zweiten Durchgang entschied sich das Einteilungskampfgericht um Einteilungspräsident Res Schmied zu einem weiteren Eidgenossenduelle. Dem aktuellen Schwingerkönig Joel Wicki wurde der Mittelländer Michael Ledermann zugeteilt.
Zuvor konnten sich die drei Oberländer Eidgenossen Kilian von Weissenfluh, Curdin Orlik und Schwingerkönig Kilian Wenger, sowie der Emmentaler Matthias Aeschbacher, nach der Niederlage zum Auftakt rehabilitieren und gewannen allesamt ihren Gang souverän.
Auch Adrian Walter und Remo Käser, welche nach dem Gestellten im ersten Durchgang ebenfalls bereits unter Zugzwang lagen, konnten den ersten Sieg auf ihrem Notenblatt notieren lassen.
Die weiteren Eidgenossen, welche zum Auftakt siegreich waren, wurden auch im zweiten Gang ihrer Favoritenrolle gerecht und setzten ihren Siegeszug grösstenteils fort. Einzig der Oberländer Patrik Gobeli fand gegen den Emmentaler Sandro Galli kein Rezept und musste einen Gestellten hinnehmen.
Kurzen Prozess machte indes der Entelbucher Joel Wicki, welcher mit dem zähen Michael Ledermann keine Mühe bekundete, im Bodenkampf vehement nachsetzte und sich so den zweiten Sieg über einen Eidgenossen sichern konnte.
Neben Fabian Staudenmann fanden sich mit David Maurer, Leandro Nägeli und Björn Trachsel noch drei weiter Schwinger mit der Maximalpunktzahl und eine weisse Weste an der Ranglistenspitze.
3. Gang
Insgesamt sieben Eidgenossen konnten mit zwei Siegen und somit besten Voraussetzungen, sowie voller Selbstvertrauen dem dritten Gang entgegenblicken.
Matthieu Burger traf dabei auf Thomas Sempach, Christian Gerber auf Fabian Staudenmann und Bernhard Kämpf auf Patrick Schenk. Joel Wicki, welcher bereits zwei hochkarätige Eidgenössische Kranzschwinger auf seinem Notenblatt vorweisen konnte, kam es mit dem unbequemen Emmentaler Fabian Aebersold zu tun.
Während Burger und Sempach stellten. Entschieden der Oberländer Bernhard Kämpf und der Mittelländer Fabian Staudenmann ihre Eidgenossenduelle zu ihren Gunsten und setzten sich zusammen mit dem bisher Führenden Lars Zaugg an die Ranglistenspitze.
Zum Abschluss des dritten Ganges kam noch einmal Stimmung in die Arena auf. Fabian Aebersold sorgte für die grosse Überraschung und mehreren Szenenapplaus, in dem er dem Gast Joel Wicki überraschend einen Gestellten abringen konnte.
Während der junge Emmentaler gefeiert wurde, musste der Schwingerkönig im Kampf um den Tagessieg einen herben Rückschlag im Kampf hinnehmen.
Weniger erfreulich dürfte zu diesem Zeitpunkt auch die Gemütslage beim Emmentaler Dominik Gasser gewesen sein, welcher sich am Vormittag mit dem dritten Gestelltenabfinden musste.
Auch Remo Käser teilte die Punkte gegen den Oberländer Melchior Huber und wurde dabei ebenfalls weiter zurückgebunden.
Die Oberländer Curdin Orlik, Patrick Gobeli und Kilian Wenger, sowie der Emmentaler Matthias Aeschbacher und der Mittelländer Adrian Walther siegten im dritten Gang und bleiben somit im Rennen um den Tagessieg.
4. Gang:
Curdin Orlik, Patrick Schenk, Christian Gerber, Patrick Gobeli, Matthias Aeschbacher und Michael Ledermannstarteten mit einem Sieg optimal in den zweiten Teil vom Wettkampf. Sämtliche Eidgenossen mit dem dritter Sieg im vierten Durchgang.
Derweil musste der Oberländer Schwingerkönig Kilian Wenger nach dem Unentschieden gegen Lorenz Berger seine Ambitionen auf den Tagessieg früh begraben.
Ähnlich erging es auch dem mittlerweile 39-jährige und somit ältester Teilnehmer am heutigen Tag, Thomas Sempach aus Heimenschwand, welcher die Punkte mit dem Oberländer Simon Graf teilte.
Anders die Situation bei Adrian Walther, der zum Auftakt zwar noch stellte, nun aber gegen Jan Wittwer die dritte Maximalnote in Folge realisierte und sich somit nach dem vierte Gang in eine aussichtsreiche Position um eine mögliche Schlussgangqualifikation brachte.
Dies war sicherlich auch das Ziel von Joel Wicki. Nach der neuerlichen Punkteteilung geben den Mittelländer Lukas Renfer, musste jedoch auch der Innerschweizer König sein Tagesziel neu definieren. Aus der Traum auf den Sieg in der Fremde.
Zum Abschluss vom vierten Gang gaben sich mit dem Oberländer Bernhard Kämpf und dem Emmentaler Lars Zaugg, zwei der drei Führenden die Hand. Kämpf konnte dieses Generationenduell zu seinen Gunsten entscheiden und übernahm damit zwischenzeitlich die Führung vor Adrian Walther.
Ausstehend war nur noch die Paarung Fabian Staudenmann gegen Fabio Hiltbrunner. Staudenmann gab sich keine Blösse. Mit dem neuerlichen Sieg und der Gesamtpunktzahl von 39.75 Punkten, konnte der Mittelländer Topfavorit die Ranglistenspitze auch nach dem vierten Gang behaupten.
Hinter den drei erwähnten Eidgenossen folgten mit Luca Vögeli, Fabian Aebersold, Patrick Gobeli, Urs Meier, Michael Moser, Matthias Aeschbacher und Dominic Annen weiter Schwinger mit nur 1.25 Punkte Rückstand auf den Führenden Fabian Staudenmann.
Nicht mehr zum vierten Gang angetreten war Remo Käser, welcher den Wettkampf verletzungsbedingt aufgeben musste.Im fünften Gang nicht mehr im Einsatz, der Emmentaler Dominik Gasser, der nach dem vierten Gestellten den Ausstich verpasste.
5. Gang:
Mit Spannung wurde die Spitzenpaarungen im fünften Gang erwartet.
Als erster konnte Patrick Gobeli gegen Fabian Stucki gewinnen. Mit vier Siegen und einem Gestellten die zwischenzeitliche Führung. Wegen den fehlenden Maximalnoten wahrscheinlich dennoch keine Chance auf die Schlussgangteilnahme für den Oberländer.
In der Folge bodigte Joel Wicki den Oberländer Florian Aellen, sowie Thomas Sempach siegte gegen Stefan Kennel. Auch in diesen Paarungen ging es nicht mehr um die Teilnahme der Endausmarchung, jedoch immer noch um einen absoluten Spitzenplatz.
Dies galt auch für die Paarung Luca Vögeli gegen Patrick Schenk. Dabei hielt der Eidgenosse Schenk die Oberhand. Trotz dieser Niederlage durfte sich der Oberländer Nichtkranzer Luca Vögeli im noch Hoffnung auf seinen ersten Kranzgewinn machen, benötigt jedoch im abschliessenden sechsten Gang einen weiteren Sieg.
Anders die Situation bei Jan Berger vom Schwingklub Thun, welcher zu diesem Zeitpunkt zusammen mit Patrick Gobeli die Zwischenrangliste anführte und seinen ersten Kranzgewinn somit bereits nach dem fünften Gang auf sicher hatte.
Adrian Walther gegen Christian Gerber war die erste von drei der absoluten Spitzenpaarungen.
Der Emmentaler Christian Gerber stand nahe am Sieg, konnte seinen Gegner jedoch am Boden nicht zum siegbringenden Resultat überdrehen und landete nach dem nächsten Zusammengreifen seinerseits platt auf dem Rücken. Walther somit mit einem Beim im Schlussgang.
Nun war die Reihe an Bernhard Kämpf, welcher Matthias Aeschbacher gegenüberstand und mit einem Sieg sicher im Schlussgang gestanden wäre. Kämpf konnte diese guten Ausgangslage jedoch nicht ausnutzen und verpasste nach dem gestellten Duell die Schlussgangqualifikation.
Diese sicherte sich Fabian Staudenmann, dank dem Triumpf in der abschliessenden Paarung gegen Michael Moser.
Die Schlussgangteilnehmer am Oberländischen somit klar.
Ein Duell zwischen zwei Mittelländer Eidgenossen. Fabian Staudenmann mit 49.50 Punkten trifft auf Adrian Walther mit 48.75 Punkten.
Hinter den beiden Führenden folge mit Bernhard Kämpf, Jan Berger und Patrick Gobeli drei Oberländer in Lauerposition.
6. Gang:
Vor dem Schlussgang ging es um die begehrte Kränze. Neben den beiden Schlussgangteilnehmer standen vor dem finalen sechsten Gang bereits neun weiter Schwinger als kranzsicher fest.
Einer dieser Schwinger war der Oberländer Jan Berger, welcher gar seinen Kranzpremiere feiert. Moser benötigte den Sieg, welcher er nach kurzer Gangdauer realisierte und sich somit einen weiteren Kranz sicherte.
Dieselbe Ausgangslage in den Duellen zwischen Peter Beer gegen Michael Ledermann, Marco Iseli gegen Matthias Aeschbacher, sowie Patrick Gobeli gegen Joel Wicki. Die favorisierten Eidgenossen Ledermann, Aeschbacher und Schwingerkönig Wicki lösten ihre Aufgabe mit Bravur und reihten sich ebenfalls unter die Kranzgewinner.
So auch der Oberländer Kilian von Weissenfluh, der nach einem harzigen Start immer besser in Fahrt kam und in der zweiten Wettkampfhälfte drei Siege herausschwang und ebenfalls mit dem Kranz belohnt wurde.
In der Eidgenossenpaarung zwischen Curdin Orlik und Patrik Schenk ging es um einen absoluten Spitzenplatz. Eichenlaub hatten beide bereits auf sicher. Orlik siegte in dieser hochkarätigen Paarung und setzte sich an die zwischenzeitlichen Ranglistenspitze.
Die identische Ausgangslage zwischen Matthieu Burger und Lars Zaugg. Sieg für den Seeländer Eidgenossen, was ebenfalls ein absoluter Spitzenplatz für Burger bedeutete.
Im Kampf zwischen Kilian Wenger und Adrian Aebersold ging es um alles oder nichts. Der Oberländer Schwingerkönig wurde bis zum Schluss gefordert, fand den siegbringenden Wurf und realisierten seinen 110. Kranzgewinn.
Im folgenden Gang zwischen Bernhard Kämpf und Lukas Jäggi, ging es für den Oberländer sogar um einen möglichen Festsieg, sollten der Schlussgang gestellt enden. Um den Führenden Fabian Staudenmann richtig unter Druck zu setzen, wäre eine Maximalnote Pflicht gewesen. Der Sieg gelang, die Note 10.00 jedoch nicht. Dennoch stand der zweite Schlussrang für Kämpf bereits vor dem Schlussgang fest.
Insgesamt 35 Kränze wurden abgegeben, die Kranzquote lag am Ende bei 56.50 Punkten.
Die Oberländer sicherten sich dabei 19 Kranzauszeichnungen, gefolgt von den Emmentalern mit 9 Kränzen, sowie den Mittelländern mit 5 Auszeichnungen.
Je ein Kranz ging dank Matthieu Burger ins Seeland, beziehungsweise dank Schwingerkönig Joel Wicki ins Entlebuch.
Als Neukranzer durften sich die Oberländer Luca Vögeli aus Wilderswil, Jan Berger aus Fahrni, sowie Remo Schärz aus Aeschi feiern lassen.
Nombre de lutteurs | 200 | |
Nombre de spectateurs | 0 |